Der beschleunigte Wandel der Automobilbranche hin zur Elektromobilität, insbesondere zur vollelektrischen Mobilität mit BEVs (battery electric vehicles), stellt auch an die Hartfeinbearbeitung von Verzahnungen zusätzliche und erhöhte Anforderungen. Die am Rad erforderliche Drehzahl-Drehmoment-Charakteristik unterscheidet sich deutlich zwischen Verbrennungsmotoren oder Elektromotoren.
Zur Umsetzung neuer Getriebekonzepte werden deshalb nicht nur die geometrischen Dimensionen und Toleranzen der Verzahnungen angepasst, sondern auch die Anforderungen an Drehmomentübertragung, Lärmanregung, Lebensdauer und Rotationsgeschwindigkeit.
Die geometrischen Anforderungen können durch neue Fertigungsverfahren berücksichtigt werden. So kann eine Wälzschleifmaschine mit kleiner Schleifschnecke auslaufbegrenzte Verzahnungen oder Mehrfachverzahnungen auf einer Welle hochproduktiv schleifen, während grössere Innenverzahnungen präzise durch Hartwälzschälen bearbeitet werden können. Die Drehmomentübertragung, Lärmanregung, Lebensdauer und Rotationsgeschwindigkeit können durch eine Kombination aus Polierschleifen und verschränkungsfreiem Schleifen signifikant verbessert werden. Als flankierende Massnahmen können digitale Produkte wie Prozess- und Komponentenüberwachung sowie «closed-loop» die Qualität und die Produktivität weiter steigern.
Anlass: Schweizer Schleif-Symposium 2022, Vortrag zum Thema: Der Einfluss der Elektromobilität auf die Hartfeinbearbeitung von Verzahnungen / Publikationsdatum: 2022 / Autor: Dr. Fabrice Monti di Sopra, Walter Graf, Reishauer AG / Sprache: Deutsch