Wälzschälen gehärteter Verzahnungen

Obwohl es bereits vor über 100 Jahren erfunden wurde, gilt Wälzschälen immer noch als ein junges Verfahren. Der Gründe, warum dieses leistungsfähige Verfahren erst langsam seinen Weg in die Fertigung findet, sind technischer Natur: Als kontinuierliches Zerspanungsverfahren mit geometrisch bestimmter Schneide bringen die schnell wechselnden Kräfte am Schnittwerkzeug besondere Herausforderungen mit sich. Daher bedarf es für die Entwicklung leistungsfähiger Schneidstoffe, Maschinen, Spannmittel und Prozesssimulationen ein hohes Mass technischer Kompetenz in all seinen Einzelbereichen.

Hochproduktives kontinuierliches Zerspanungsverfahren

Wälzschälen ist ein hochproduktives Zerspanungsverfahren, bei dem die Werkzeugachse gegenüber der des Werkstücks geneigt ist. Werkstück und Werkzeug befinden sich im Eingriff und rotieren gemäss der Kinematik einer Schraubradpaarung kontinuierlich und synchron. Es eignet sich vor allem zur Bearbeitung von Innenverzahnungen oder auslaufbegrenzte Aussenverzahnungen und bietet höchste Präzision mit niedriger Zahnflankenrauheit.

Technisch anspruchsvolle Umsetzung

In der Hartfeinbearbeitung stellt Wälzschälen eine Alternative zum Honen oder Profilschleifen dar und ist gegenüber diesen Verfahren in Bezug auf die erreichbare Verzahnungsqualität beziehungsweise der Produktivität deutlich überlegen.

Hartwälzschälen ist jedoch aufgrund enger Wechselwirkungen zwischen Prozess, Maschine, Schälwerkzeug und Spannmittel technisch sehr anspruchsvoll und benötigt eine tiefgreifende, ganzheitliche Abstimmung. Reishauers jahrzehntelange Erfahrung im Maschinen- und Werkzeugbau sowie in der Technologie ist daher die elementare Grundlage, um das Wälzschälen wirtschaftlich und erfolgreich für die Hartfeinbearbeitung von Innenverzahnungen einzusetzen.

Präzise, prozesssicher, kosteneffizient

Mit der Einführung der Hartwälzschälmaschine RS 300 etabliert sich Reishauer mit einer hochspezialisierten, eigenentwickelten, perfekt abgestimmten Lösung für die hochproduktive Hartfeinbearbeitung von Zahnrädern kommender Getriebearchitekturen.

Insbesondere das Schneidwerkzeug übernimmt eine entscheidende Rolle. Sein PCBN-Hochleistungsschneidstoff lässt grosse Standmengen bei maximaler Werkstückqualität zu. Durch die Kombination mit der hohen dynamischen Steifigkeit und Antriebsdynamik ermöglicht das Reishauer Wälzschälverfahren, selbst grosse Härteverzüge zuverlässig zu egalisieren.

Reishauer RS 300